Chronik von 1922 bis 1945


Situation 1922: 45.000 Einwohner der zum Pfarrgebiet gehörenden Orte, davon 1000 Katholiken, 257 Taufen, 125 Trauungen, Lehrerwechsel an der katholischen Schule.

 

1922 die Pfarrei übernimmt Pfarrer Wilhelm Sowa.

 

Wilhelm Sowa

1922-1939 Pfarrer in Pasewalk

1923 Ausmalen des Altarraumes durch Malermeister Ruschin.

Inflation, Gehalt des Pfarrers: 16.616.716.000 Mark. 

1924 Die katholische Schule soll aufgelöst werden, dies kann aber noch verhindert werden.

Erste Fronleichnamsprozession durch die Mühlenstraße zum Haupteingang Marktstraße.

1925 Strasburg hat eigenen Geistlichen und wird aus dem Pfarrverband Pasewalk als selbstständige Kuratie ausgegliedert.

Anschaffung des Gemäldes "Kreuzigungsgruppe".

1926 der Pasewalker Kaplan Edmund Wende wird Lokalkaplan von Torgelow mit vorläufigem Wohnsitz in Blumenthal.

Fronleichnamsprozession in der Mühlenstraße 1928
Fronleichnamsprozession in der Mühlenstraße 1928
"St. Otto" vor 1945
"St. Otto" vor 1945

      

1929 unter großen Opfern der Gemeinde Innenrenovierung der Kirche durch den Kirchenmaler Schutow von Bingen.

Innenansicht 1929-1945
Innenansicht 1929-1945

1930 19. September- Der erste Bischof des neu errichteten Bistums Berlin, Bischof Dr. Schreiber, besucht Pasewalk.

1933 4. Juli- Konfizierung der Wimpel und Akten des Jungmännervereins, am 19. Juli zurückgegeben.

Katholische Schule 1934
Katholische Schule 1934

1934 der Kirchenkampf des Naziregimes nimmt äußere Formen an, Kreuzwegandachten und Gottesdienste werden durch vorbeiziehende Pfeifer gestört.

Fronleichnam in der Mühlenstraße 1935
Fronleichnam in der Mühlenstraße 1935

1935 50 Jahre “ST. Otto” - Die Kirche ist im Festschmuck. Das Festhochamt hält Domkapitular Dr. Strehler.

16. August Schwester Rosa Oswald wird Seelsorgehelferin

 

1937 Februar und April- Durchsuchung der Pfarrbücherei durch die Gestapo, die Fronleichnamsfeier im Schützenpark wird verboten.

 

1938 13. Oktober- Auflösung der katholischen Volksschule.

10. November- die jüdische Synagoge brennt, der Judenfriedhof wird demoliert.

 

Erstkommunion mit Pfarrer Sowa
Erstkommunion mit Pfarrer Sowa

 

 

1939 Priester Hilfswerk, Jungmännerverein werden verboten und deren Besitz beschlagnahmt.

26. März- Primiz Pater Rembert Stulle.

16. April- Verabschiedung Pfarrer Sowa von der Gemeinde, Pfarrer Josef Gunkel wird neuer Pfarrer in Pasewalk.

 

Pfarrer Gunkel
Pfarrer Gunkel

1941 14. April- Gestapo beschlagnahmt die Pfarrbücherei.

1943 5. Februar- “Fall Stettin”, im Dekanat und weiteren Gebieten Pommerns große Verhaftungswelle von Priestern.

1945 25. April- Luftangriff auf Pasewalk.

Aus der Chronik: seit Mitte April erschien ein feindlicher Flieger allabendlich über der Stadt und warf (wohl als Warnung) kleine Bomben ohne großen Schaden. Immer mehr Leute aus der Stadt verließen sie, besonders Mütter mit Kindern. Auch die Garnison war abgerückt, da erfolgte, nachdem am Marien Sonntagmorgens noch die Markus Prozession unter sehr kümmerlicher Beteiligung gehalten war, ohne Warnsignal der erste plötzliche Luftangriff auf Pasewalk um 13:00 Uhr.

25.April- die Stadt brannte an zahlreichen Stellen und hier und da machten wenige der zurückgebliebenen erfolglose Löschversuche. Abends gegen 6:00 Uhr erfolgte der zweite Luftangriff mit Brandbomben ein Drittel der Stadt stand in Flammen. Von der Nikolaikirche wurde der Turm getroffen. Die Fenster des Pfarrhauses gingen durch den Luftdruck und Brandhitze in Scherben. Auch das Fenster über dem Altar wurde völlig zerstört, ebenso mehr oder weniger die übrigen Kirchenfenster. Es setzte eine allgemeine Flucht aus der Stadt in den Abendstunden ein.

Marktstraße bei St. Otto um 1946
Marktstraße bei St. Otto um 1946

Marktstraße um 1948
Marktstraße um 1948

Fronleichnamsprozession nach 1945 (Marktstraße, Hofeinfahrt)
Fronleichnamsprozession nach 1945 (Marktstraße, Hofeinfahrt)