Historie


Das Erzbistum Berlin hat zusammen mit der Caritas, dem Pastoralen Raum und dem Bonifatiuswerk in Vorpommern ein deutsch-polnisches Begegnungszentrum für alle Generationen eröffnet: mia macht karitative, kirchliche und kulturelle Angebote. Das Haus ist die Weiterführung des Projektes „Glauben ohne Grenzen“.

 

„Wir wollen hier nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen in Aktion kommen, sondern uns mit allen Generationen austauschen“, meinte die Hausleiterin Klaudia Wildner-Schipek auf der Eröffnungsfeier am Sonntag, dem 30. August. Klaudia Wildner-Schipek und Musikerin Justyna Wolska-Boniecka, Sozialarbeiterin Ewelina Lipińska, die Caritasmitarbeiterin Laura Lenard, Religionslehrerin Julita Laufer und Pfarrer Marek Malesa bieten ab sofort ein vielfältiges Programm – von Projekttagen über musikalische Begleitung, Themennachmittage und Platz für Gruppen und Kreise. Auch allgemeine soziale Beratung und die Vermittlung und Begleitung von Ehrenamtlichen, generationenübergreifend, steht auf dem Programm.

 

Das deutsch-polnische Begegnungszentrum bietet mit einem großen Mehrzweckraum, einem kleinen Nebenraum, drei Büros, einer modern ausgestatteten Küche, einer eigenen Kapelle und einem ausgebauten Keller für einen Jugendclub Platz für vielfältige Aktivitäten. „Das passt sehr gut, denn bevor dieses Haus eine Gaststätte wurde, befand sich hier ein Jugendtreff“, erzählte der Bürgermeister. Ewelina Lipińska will diesen neuen Jugendclub für Löcknitz jetzt aufbauen. Die Sozialarbeiterin ist eine von dreien im Modellprojekt „Soziale Arbeit in den Pastoralen Räumen“ des Erzbistums Berlin und der Caritas. Seit April soll sie das Team in Löcknitz unterstützen. 

Generalvikar Pater Manfred Kollig SSCC weihte am Eröffnungstag auch die neue Kapelle St. Joseph ein. Dort, wo sich vorher ein Anbau befand, hat der Berliner Architekt Bernd Bess einen höheren Turm geschaffen. Von außen eckig, ist der Raum innen halbrund. Drei Sitzflächen sind einem kleinen Altar zugewandt. Über der Sitzbank schauen auch zwei Holzfiguren auf den Altar: Maria und Joseph. Sie stammen aus einer katholischen Kapelle in Löcknitz, die 1953 dem heiligen Joseph geweiht war – so wird diese Tradition an neuem Standort fortgeführt.

 

Seit Januar 2017 ist die deutsch-polnische Politikwissenschaftlerin Klaudia Wildner-Schipek als Referentin für das Modellprojekt „Glauben ohne Grenzen“ im südöstlichen Teil Vorpommerns und auch in Brandenburg tätig. Ziel: die polnischen Katholiken auffangen, die sich in dem Gebiet ansiedelten, Häuser kauften. Ein Teil arbeitete weiterhin im Großraum Stettin. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Katholikenzahl in der Pfarrei St. Otto Pasewalk von 1000 auf 2000. Im gesamten Pastoralen Raum leben zurzeit 2996 Katholiken. Eine rein polnische katholische Gemeinde aber sollte sich nicht entwickeln, vielmehr war das Ziel, die polnischen Einwohner auch in Glaubensfragen zu integrieren.

 

Doch ein eigenes Haus für die Angebote und die Messe, nicht gleich eine Kirche, das wäre schon was. Das Erzbistum Berlin ging auf die Suche und fand die ehemalige Gaststätte in der Nähe des Löcknitzer Sees direkt gegenüber vom Schulzentrum. Ideal von der Größe und der Lage. Die ehemalige Gaststätte, der „Löcknitzer Bär“, wurde von privat verkauft und der Umbau begann, wobei das alte Haus so einige Überraschungen bereithielt. So musste die komplette Elektrik erneuert werden. Neben den Investitionen des Bistums kamen 40000 Euro vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und die Caritas unterstütze bei der Ausstattung mit Spielgeräten, Instrumenten und Bürobedarf, sodass die Räumlichkeiten vielseitig genutzt werden können.